Generation 4

Woche: 3

 

       
 

Liam hat beschlossen, weiterhin Single und alleinerziehender Vater zu bleiben. Daran ändert auch sein immer größer werdender Schwangerschaftsbauch nicht. Er genießt die Zeit alleine mit seinem Sohn Finn und bringt ihm im Garten das Laufen bei.  

 
 
 

Und Finn macht große Fortschritte. Doch dann durchzuckt ein Schmerz Liams Körper. Oh nein! Das darf doch nicht wahr sein!, denkt Liam. Bitte bleib doch einfach noch ein bisschen da drin! Doch sein Flehen bleibt unerhört. Die Natur nimmt ihren Lauf und kurze Zeit später erblickt Liams dritter Sohn, Levi Stachel, das Licht der Welt. Oh ich verfluche dich, Robbie! Nie wieder werde ich mich mit dir in der Fotokabine vergnügen! Diese Schmerzen wird Liam wohl so schnell nicht vergessen.

 
     
 

Aber natürlich liebt er seinen neugeborenen Sohn. Und er kümmert sich genauso liebevoll um Levi, wie zuvor auf schon um Finn. Und Finn kann inzwischen nicht nur laufen, auch das Töpfchen hat er fast schon gemeistert.

 
     
 

Doch Liam steckt in einem Dilemma. Er muss Geld verdienen. Dafür muss er in die Stadt. Er kann aber nicht beide Kinder mitnehmen. Also muss ein Babysitter her. Aber denn kann er nicht bezahlen, weil er nicht in die Stadt kommt um Geld zu verdienen. Es ist zum Haare raufen! Aber es hilft nichts. Der Hosenbund muss halt etwas enger geschnellt werden und ein Babysitter im Teenageralter, Wigbald Cendille, wird beauftragt auf Levi aufzupassen, Während Liam arbeiten geht. Und der Junge stellt sich gar nicht ungeschickt an.

 
   
 

Finn nimmt Liam mit zur Arbeit. Auf dem Marktplatz führt er seinen neusten Trick auf: Er jongliert mit drei orientalisch anmutenden Schwertern. Den Vampiren von Setra gefällt die Vorstellung und sie lassen ordentlich Trinkgeld springen…nun, zumindest genug, um den Babysitter zu bezahlen. Finn wird die ganze Geschichte aber irgendwann zu langweilig. Und Papa Liam merkt nicht einmal, dass der kleine Racker Reißaus nimmt und die Gegend erkundet. Zum Glück ist er schon so geschickt unterwegs, dass er nicht in den Springbrunnen fällt. Und wenig später hat Liam ihn auch wieder eingefangen.

 
   
 

Einige Tage später ereignet sich ein seltenes Schauspiel: In der Nacht beginnt es zu schneien! Die Temperaturen in Setra sinken normalerweise selbst im Winter selten unter 10 °C. Doch nun ist es so weit. Frost hält Einzug in dem Wüstenstaat des freundlichen Alleinherrschers und eine dünne Schneedecke legt sich über den sonst so heißen Wüstensand.

 
     
 

Am nächsten Morgen sieht die Welt wie verzaubert aus. Liam kann gar nicht anders, als nach draußen zu gehen und sich die Pracht anzusehen. Da wird auch noch mal Geld für den Babysitter ausgegeben. Während er gemütlich durch die Schneelandschaft joggt, beobachte er die anderen Bewohner Setras, die den Moment auskosten und z.B. auf einem zugefrorenen Teich Schlittschuh laufen.

 
     
 

Aber Liam nutz die kindefreie Zeit auch noch anderweitig. Die Geburt von Levi ist inzwischen schon eine Weile her. Und er sehnt sich nach Zweisamkeit. Da der Babysitter ohnehin schon bezahlt ist, kann er auch einen Blick in die Simgrindr-App auf seinem Smartphone werfen. Und tatsächlich ist ein hübscher Mann, Rahim Al-Tair, in der Nähe und auf der Suche nach einem Date. Umgehend wird ein Treffen vereinbart und man findet sich auch auf Anhieb sympathisch.

 
   
 

Und was machen zwei junge, schwule Männer bei ihrem ersten Date? Genau, sie gehen ins Gym! Das ist der perfekte Ort, um ganz dezent den Körperbau des anderen abzuchecken. Und Rahim hat einen tollen Körper, befindet Liam.

 
     
 

Rahim scheint das gleiche auf von Liam zu denken. Und so dauert es nicht lange, bis die beiden sich näher kommen…und dann gemeinsam unter die Dusche verschwinden. Oh ja, das hatte Liam wirklich vermisst.

 
   
   

Aber, oh je, wenige Wochen später überkommt Liam wieder diese inzwischen wohlvertraute Übelkeit. Das kann doch nicht wahr sein! Liam, wann wirst du endlich lernen, dass die PrEP vor HIV aber nicht vor einer Schwangerschaft schützt! Aber nun ist es zu spät. Liam ist zum dritten Mal schwanger und erwartet sein nunmehr viertes Kind.

 
   

Doch vorher steht Levis Geburtstag an. Das ist eine perfekte Gelegenheit, um die Familie einzuladen…und Rahim. Eigentlich wollte Liam ihm bei dieser Gelegenheit auch die Schwangerschaft verkünden. Aber irgendwie lassen Rahims Küsse ihn alles vergessen, was er sich vorgenommen hat. Er will die gute Stimmung schließlich nicht zerstören.

 
   
 

Und so schweigt Liam wieder einmal bezüglich der Schwangerschaft. Mit zwei Kindern ist er auch wunderbar allein klargekommen. Eines mehr wird er auch noch allein gewuppt bekommen. Und so zieht er sich auch allein mit seinen beiden Söhnen in den Garten zurück, wo Levi von Baby zum blonden Kleinkind heranwächst.

 
     
 

Nun hat Finn endlich einen Spielkameraden, mit dem er auch etwas anfangen kann. Er zeigt seinem kleinen Bruder, wie das mit dem Töpfchen funktioniert und beobachtet diesen aufmerksam beim Spielen mit den Bauklötzen.

 
   
   

Und Liam zeigt Levi die Welt und wirbelt den kleinen Sonnenschein durch die Gegend, wann immer er kann.  

   
   
 

Aber Geldnöte plagen plagen den Vater, der nun bald für drei Kinder sorgen muss. Das Hausmädchen musste er schon längst entlassen und weitere Rechnungen wollen bezahlt werden. Da kommt ihm das Angebot vom Krankenhaus ganz gelegen, dass er sein Können als Jongleur vor den Patienten unter Beweis stellen kann. Seine Vorstellung kommt sehr gut an und es gibt ein hübsches Honorar.

   
 

Das Geld kann Liam auch sehr gut gebrauchen, denn Finns Geburtstag steht an und er möchte seinem zweitältesten Sohn eine schöne Feier bereiten. Viele Gäste werden nicht eingeladen, aber dafür gibt es leckere Torte…und neue Klamotten für Finn, da ihm die alten jetzt nicht mehr passen.  Die blauen Augen hat Finn ganz eindeutig von seinem Vater Elliott geerbt.

   
   
   

Der kommt auch vorbei, um seinem Sohn zum Geburtstag zu gratulieren. Die beiden verbringen zwar nicht viel Zeit miteinander, aber Finn liebt seinen Papa Elliott abgöttisch. Und auch Elliott ist stolz auf seinen Sohn.

 
   
 

Als Finn im Bett ist, wendet sich Elliott Liam zu. „Du bist also wieder schwanger?“, fragt er und berührt Liams Bauch, der das bereitwillig zulässt. „Von Robbie?“ „Spielt das eine Rolle?“, fragt Liam zurück und kurz darauf küssen die beiden sich auch schon leidenschaftlich.

 
   
 

Oh, man! Wie können zwei Menschen im Bett nur so gut miteinander harmonieren? Das fragt sich Liam nicht zum ersten Mal, als er eine unglaubliche Nacht mit Elliott verbringt. Aber den beiden ist klar, dass sie einfach nur Freunde bleiben wollen. Freunde mit gewissen Vorzügen, aber trotzdem nur Freunde. Daher schläft Elliott anschließend auch nicht bei Liam im Bett, sondern im freien Hochbett in Finns Zimmer. Die Dinge sollen ja nicht unnötig kompliziert werden.

 
   
 

Denn bald geht es Liam auch auf die Nerven, dass Elliott einfach nicht wieder gehen will. Ja, er ist Finns Vater und die beiden sollen auch Zeit miteinander verbringen. Aber muss Elliott nicht auch mal nach seinem anderen Sohn Isaiah schauen? Was macht das Kind eigentlich so ganz alleine Zuhause? Also verklickert er Elliott, dass es Zeit ist, den Stachel-Haushalt zu verlassen und in sein Apartment zurück zu kehren.

   
   
   

Finn und Levi haben auch weiterhin viel Spaß miteinander. Guck-guck-Spielen ist der größte Spaß für den kleinen Blondschopf. Und Finn freut es, dass sein kleiner Bruder glücklich ist.

 
   
 

Und dann steht Weihnachten vor der Tür. Levi bekommt ganz große Augen, als er den geschmückten und hell erleuchteten Weihnachtsbaum sieht. Am liebsten möchte er alle Glaskugeln anfassen.

 
   
 

Das Weihnachtsfest wird natürlich mit Freunden und Familie gefeiert. Auch Rahim ist eingeladen. Wie durch Zauberhand steht er plötzlich mit Liam unter dem Mistelzweig. Da bleibt den beiden wohl nichts andres übrig, als sich zärtlich zu küssen. Darüber beschweren wird sich keiner der beiden.

   
   
 

Liams Cousine Damara, die Tochter von seinem Onkel Daniel, ist auch eingeladen und legt die mitgebrachten Geschenke unter den Baum.

 
     
 

Derweil bedienen sich Finn und Liams Cousin Kory, der Sohn von Liams Onkel Simon, am Büffet. Liam hat keine Kosten und Mühen gescheut und serviert Hummer als Festtagsessen. Finn hat sich zur Feier des Tages auch besonders herausgeputzt und sein Feen-Kostüm angezogen.

 
 

Sein Bruder Isaiah, inzwischen auch zu einem Kind herangewachsen, findet diese Verkleidung aber ziemlich dämlich und macht sich über seinen wenige Monate jüngeren Bruder lustig.

   
   
   

Von Liams dicken Babybauch ist Isaiah hingegen ganz fasziniert. „Da ist wirklich mein Brüderchen oder Schwesterchen drin?“, fragt er ungläubig. „Wie ist es denn da reingekommen?“ Liam wird ganz verlegen. „Ähm…ja…also…oh, guck mal, der Weihnachtsmann ist da!“

 
   
 

Offensichtlich ist der Weihnachtsmann aber schnell wie der Blitz gewesen, denn außer Liam hat ihn keiner zu Gesicht bekommen. Aber die Geschenke hat er brav dagelassen. Damara stürzt sich als erste auf den Geschenkeberg (die im Weg stehenden Kinder schubst sie einfach beiseite). Und der Weihnachtsmann hat es gut mit ihr gemeint.

 
       
 

Anschließend nimmt sie sich Bruschetta vom Büffet und lauscht, wie Isaiah Weihnachtslieder auf der Gitarre vorspielt. Gar nicht untalentiert der Junge! Stille Nacht…heilige Nacht…

 
 
   

Doch die Stille der Nacht wird jäh durchbrochen, als Liam vor Schmerzen aufschreit. Das Baby will auf die Welt. „Was, du bist schwanger?“, kreischt Rahim panisch. „Ich dachte, du hättest in der Adventszeit einfach nur ein paar Kilo zugelegt!“ Und so kommt unterm Weihnachtsbaum der kleine Emil zur Welt.

 
     

Es ist doch unglaublich, überlegt Liam, als er später abends Emil betrachtet. Jetzt ist er Vater von vier Söhnen! Und er liebt jeden einzelnen von ihnen. Und auf die ein oder andre Art liebt er auch die drei Väter seiner Kinder. Den einen mehr, den anderen weniger…mal auf die eine, mal auf und die andere Weise…und manchmal auch alle zur selben Zeit.

   
   
   

Finn ist Liam inzwischen eine große Hilfe im Haushalt und bei der Versorgung seiner beiden jüngeren Geschwister. Als die Spülmaschine nach Weihnachten spontan den Geist aufgibt - gerade als das ganze dreckige Geschirr vom Weihnachtsschmaus gespült werden möchte - unterstütz Finn seinen Vater tatkräftig bei der Reparatur.

 
   

Ansonsten ist Finn ein eher ruhiger Junge und spielt gerne mit seiner Stoffpuppe. Und Papa Liam kümmert sich darum, dass auch Levi bald durchs Haus flitzen kann.

 
       
 

Und dann steht der Geburtstag von Liam an. Vorbei sind die Zeiten als junger Erwachsener. Aber wenn er so darüber nachdenkt, dann hat er schon eine ganze Menge in seinem Leben erreicht. Der Geburtstag wird im Kreis der Familie gefeiert.

 
 
   

Doch am nächsten Tag fühlt Liam sich gar nicht mehr gut. Was soll im Leben denn jetzt noch kommen? Und sind das Falten in seinem Gesicht? Liam steckt offenbar mitten in einer Midlife-Crisis.

 
 

Ende Woche 3 Generation 4

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