Kapitel 6
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Zeit für den Nachwuchs!

Ich habe wieder angefangen zu arbeiten, doch in meiner Abwesenheit hat sich so einiges in der Unterwelt geändert und ich muss wieder sehr weit unten Anfangen. Während ich in der Arbeit bin, verbringt Darek viel Zeit mit Fifiorella. Er selbst hat hier in der SimNation noch keinen Job gefunden. Er möchte aber auf keinen Fall wieder in krumme Dinger verwickelt werden.

Doch dass er den ganzen Tag zu Hause ist, stört ihn nicht wirklich. Er kann mit Fifi den ganzen Tag verbringen und es scheint ihm nie langweilig zu werden.

Und dabei ist Fifiorella nicht immer die feine Dame, die sie sein sollte.

Doch Darek kann ihr nie wirklich lange böse sein.

So sehr Darek Fifiorella auch mag, so ist sie doch sehr auf mich fixiert. Sobald sie mich nur sieht, lässt sie Darek links liegen. Und auch wenn er es nicht zugibt, es tut ihm jedes Mal weh.

Ich nehme ihn in den Arm um ihn zu trösten. "Hey, sie ist doch nur ein Hund. Nimm es nicht so tragisch." "Ich weiß Arek. Aber für mich ist sie so etwas wie ein Kind. Ich wollte immer Vater werden, doch dieser Wunsch wird sich wohl kaum erfüllen und Fifi ist das, was einem Kind am nächsten kommt."

An diesem Abend haben wir dann ein langes gemeinsames Gespräch. Ich habe mich mit dem Thema Kinder noch nicht wirklich befasst. Darek wünscht sich dagegen sehr ein Kind und es bedrückt ihn ungemein, dass wir niemals welche haben können.

Doch ich kann nichts machen um ihn aufzuheitern. Ich nehme ihn nur in den Arm und halte ihn fest.

Das Thema Kinder wird in den nächsten Tagen nicht angesprochen. Darek tut so, als ob wieder alles in Ordnung sei und er versucht einen Job zu finden, doch ich weiß, dass er weiterhin unglücklich ist.

Er nimmt einen Job als Teammaskottchen an. In Polen war er ein recht guter Fußballer und er hofft, dass er es irgendwie in die Mannschaft schafft. Doch nur das Maskottchen zu sein und sich nicht beweisen zu können bedrückt ihn zusätzlich.

Ich kann es einfach nicht ertragen Darek so unglücklich zu sehen, auch wenn er es nicht zugibt. Also besuche ich meinen Freund und Nachbarn Robert, denn er ist der einzige den ich kenne, der mir in dieser Situation helfen kann.

Beim Essen spreche ich ihn gleich auf mein Problem an, denn es hat ja keinen Sinn um den heißen Brei herum zu reden. "Darek wünscht sich so sehr ein Kind, doch ich weiß einfach nicht, was wir da machen können."

"Das Problem ist mir durchaus bekannt", antwortet Robert. "Daniel und ich haben auch lange überlegt, wie wir zu einem Kind kommen können."

Er steht auf vom Tisch und führt mich nach oben. "Doch wir haben es geschafft ein Kind zu adoptieren. Das ist unser Sohn, Jonathan. Es war nicht einfach ihn zu bekommen. Einem schwulen Paar wird kein Kind vermittelt, auch in SimCity nicht."

"Es war nötig, dass ich und meine Mitbewohnerin Annette uns als Paar ausgaben, um das Kind zu bekommen. Die gleichen Nachnamen hatten wir ja schon. Durch ein bisschen Rechtsbeugung haben wir es aber doch geschafft, dass Daniel und ich offiziell das Sorgerecht haben. Heute ist Jonathan wirklich unser Sohn."

Meine Enttäuschung ist mir deutlich am Gesicht abzulesen. Eine Adoption kommt für Darek und mich also nicht in Frage. Doch Robert erzählt weiter. "Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit. Doch dafür braucht man Geld: Eine Leihmutterschaft."

Da das Baby gerade wieder eingeschlafen ist, gehen wir raus in den Garten. "Diese Möglichkeit hört sich etwas seltsam an, aber ihr hättet ein Kind und sogar ein leibliches."

Ich verabschiede mich und gehe wieder nach Hause. Eine Leihmutterschaft? Durch diese Möglichkeit könnten wir tatsächlich ein Kind bekommen, doch aus moralischer Sicht schmeckt mir die Idee nicht so ganz. Was wir denn aus der Mutter nach der Geburt?

 

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kor. 04.01.2014