Kapitel 4
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In der Tierhandlung erklärt mir der Mann vom Tieramt, dass ich lediglich ein paar Papiere ausfüllen muss und eine Steuermarke brauche, die man hier im Laden bekommt.

Aber zunächst wird alles Notwendige gekauft. Fressnapf, einen Hundekorb, Hundefutter, eine Leine und vieles mehr.

Und noch das wichtigste: Ein rotes Hundehalsband. Und auf der Steuermarke steht geschrieben: Fifiorella Bellani. Ein besonderer Name für einen besonderen Hund. Zu Hause hab ich mir meinen Streuner etwas genauer angesehen und festgestellt, dass er eine sie ist.

Und Fifiorella sieht sehr stolz aus, als ich ihr das Halsband anlege.

Fifis Hundekorb habe ich in den Flur gestellt.

Während ihr Fressnapf bei mir in der Küche steht. So können wir zusammen Frühstücken.

Zu Hause versuche ich Fifi ein paar Tricks beizubringen. Sie scheint sehr gut springen zu können.

Nach kurzer Zeit kann Fifi schon ausgezeichnet springen. Deshalb üben wir zur Abwechslung ein bisschen Hüpfen.

Und Stubenreinheit ist für Fifi auch kein Problem. Sie hat bis jetzt noch nie in die Wohnung gemacht und hat deshalb Lob verdient.

Das Einzige, was sie überhaupt nicht beherrscht, ist Gehorsamkeit. Ständig jagt sie das arme Zeitungsmädchen, welches sich schon gar nicht mehr auf mein Grundstück traut. Ich denke ich sollte ihr etwas zusätzliches Geld geben.

Deshalb üben wir gemeinsam, dass sie endlich auf mich hört. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn sie hat ständig etwas anderes im Kopf.

Eines Tages klingelt es. Ich gehe zur Tür und dort steht erneut die seltsame ältere Frau, die bereits auf meiner Party erschienen ist.

"Arkadiusz Brodlowski? Sind Sie Arkadiusz Brodlowski?" fragt sie mich und ich nicke, obwohl bei mir alle Alarmglocken losgehen.

Da sie doch ziemlich verwirrt wirkt, bitte ich sie herein und biete ihr einen Tee an, den sie dankend annimmt.

Als sie fertig getrunken hat, stelle ich sie zur Rede. "Wer sind Sie und was wollen Sie von mir? Sie haben sich noch nicht einmal vorgestellt."

Plötzlich fällt sie mir um den Hals und beginnt zu schluchzen. "Arek, mi amor, erkennst du mich nicht wieder. Ich bin es deine niñera...Rosario."

Da fällt es auch mir wie Schuppen von den Augen: "Rosario, meine Rosario. Ich hab dich so vermisst. Wie hast du mich gefunden?" "Ich habe jahrelang gesucht, mi hijo, und endlich habe ich dich gefunden."

 

 

Und hier die Bilanz von weiteren 25 Tagen.

Feldmäßig hat sich nicht viel getan. Ich hab immer noch mehr als genug. Allerdings habe ich mir eine kleine Pause im Beruf gegönnt. Die Polizei schnüffelt in letzter Zeit recht viel und Fifiorella braucht auch Aufmerksamkeit.

Ich hab wieder ein paar Freunde verloren. Aber die vier wichtigsten sind mir geblieben und das reicht doch im Grunde.

Außerdem habe ich mein Kindermädchen Rosario wiedergefunden. Einen Mensch, der mir sehr viel bedeutet. Mal sehen was die Zukunft noch so bringt.

 

Erstveröffentlichung am 25.01.2004

 

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kor. 23.11.2013