Aufgabe 16

 

Das gibt uns zu denken. Kann es sein, dass mehr an der Geschichte von Oxana dran ist, als wir glauben. Immerhin ist sie 15 und eine Geschichte über Außerirdische passt nicht unbedingt zu ihrem Alter. Und deshalb gehen wir auch in Joannas Zimmer, um uns dort etwas umzusehen, aber auch um dort auf sie zu warten. Sollte an der Geschichte etwas dran sein, dann müsste Joanna ja durch die Balkontür hereinkommen.
Und nach kurzer Wartezeit öffnet sich die Balkontür und Joanna spaziert herein. Als sieh uns sieht, wird sie plötzlich blass. "Paps, Dad, was macht ihr den hier. Ähm...ich hab euch gar nicht kommen gehört so beschäftigt war ich mit dem Teleskop." arek geht einfach auf sie zu und umarmt sie. "Wo warst du wircklich Joanna. Und lüg uns nicht an."
Joanna schweigt zuerst, doch als sie sieht, dass Darek viel mehr besorgt als wütend ist, säufzt sie und beginnt zu erzählen: "Ich war wieder bei den Aliens. Zum zweiten Mal. Mir ist nichts passiert. ihr braucht euch nicht zu sorgen. Viel mehr ist es das schönste, was ich jemals erlebt habe."
Ich weiß zwar nicht wo Joanna war und ihr plötzliches Auftauchen kann ich auch nicht wircklich erklären, aber die Geschichte mit den Aliens kann ich einfach nicht glauben. Und ich bin um so erstaunter, als Darek es trotzdem tut. "Du warst als auf einem Raumschiff im Weltraum? Wie..wie war es denn da? Was hast du gesehen? wie sehen die Aliens aus?" Darek überhäuft sie mit Fragen und Joanna beantwortet alle mit Begeisterung in der Stimme.
Als ich dann mit Darek alleine bin stelle ich ihn zur Rede: "Glaubst du etwa alles, was sie dir erzählt? Außerirdische? Fremde Planeten." Meine Betonung lässt keinen Zweifel zu, dass ich es nicht tuhe. Doch Darek sieht das anders. "Warum sollte sie uns so eine unglaubliche Geschichte auftischen, wenn es nicht war ist. Sie meint man muss nur lang genug nach den Aliens Ausschau halten, dann holen sie einen zu sich."
Für ihn ist die Diskusion damit beendet. Und in den folgenden Nächten steht er am Teleskop im Garten und beobachtet die Sterne und hofft, dass die Außerirdischen auch ihm die Galaxie zeigen werden.
Und wie so oft, muss ich es ihm nachmachen, obwohl ich nicht daran glaube. Es ist ein unerklärlicher innerer Zwang. Und so beobachte ich in der einen Ecke des Gartens und er in der anderen.
Und dann geschieht tatsächlich das Unfassbare. Ein Raumschiff erscheint über unserem Haus. Als ich es sehe laufe ich wie wild hin und her, weil ich nicht so recht weiß, wie ich reagieren soll. Und plötzlich läuft auch Orion im Garten rum. "Sie, sind wieder da, sie sind wieder da!", schreit er allerdings voller Freude und nicht Angst.
Ich versuche zu Darek zu laufen, doch als ich um die Ecke des Hauses komme, sehe ich schon wie Darek von einem blauen Strahl in die Höche geführt wird. Und dann werde auch ich von dem blauen Licht erfasst und merke, wie ich immer leichter werde, bis ich vom Boden abhebe und in den Nachthimmel schwebe.
Nach einigen Stunden wacht Darek dann neben dem Pool auf. Nach einer kurzen selbstkontrolle stellt er fest, dass ihm nichts fehlt und dann werden die Bilder, die vom Raumschiff aus sehen konnte wieder bei im wach und ihm ist klar, dass er von außerirdischen entführt wurde. Doch dieser Gedanke ist für ihn keineswegs unangenehm.
Und kurz darauf falle auch ich vom Himmel. Beinah hätten die Aliens mich im Pool versenkt, doch nur beinah. Ich bin von Außerirdischen entführt worden!? Dieser Gedanke will einfach nicht in meinen Kopf. Das kann doch nicht wahr sein.
Und in einer solchen Situation hilft nur eins ein ordentlicher Drink, um den Kopf wieder frei zu bekommen.
Dann am Morgen spricht mich Darek auf die Erlebnisse der gestrigen Nacht an: "War das nicht unglaublich? Eine Reise in den Weltraum zu...". Doch bevor Darek weiter reden kann unterbreche ich in schroff: "Hör auf, Darek! Das ist alles nicht passiert. Ich habe gestern scheinbar etwas viel getrunken und eine lebhafte Phantasie gehabt, mehr aber auch nicht. Das alles ist nicht wircklich passiert. Ich will davon auch nichts mehr hören." Darek sieht mich mitleidvoll an, zuckt dann aber mit den Schultern und macht sich an die Gartenarbeit.
Und ich mache mich wieder daran Zwerge herzustellen. Allerdings meine letzten für dieses Jahr. Die Gartensaison geht zu Ende und die Zwerge werden nicht mehr gebraucht. Leider auch nichts anderes, was ich machen könnte. Und so komme ich wieder auf mein altes Geldproblem zurück.
Doch die Gedanken an meine Geldprobleme sind wie weggefegt, als plötzlich ein Mann vor meiner Tür steht. Mein Vater. Als ich ihn dort stehen sehe, umarme ich ihn, wie ein kleines Kind seinen Vater. "Padre, ich kann es kaum glauben, dass du hier bist. Ich dachte wir sehen uns nie wieder." Und mein Vater erwiedert meine Umarmung genau so liebevoll. "Ach, mein Junge. Ich habedich auch vermisst."
Beim Essen unterhalten wir uns. Wir haben uns im Grunde 25 Jahre nicht gesehen. Nur dieses eine Mal im Krankenhaus, dass aber nur ein kurzes Wiedersehen war. "Warum seit ihr vor 5 Jahren einfach wieder verschwunden, Mutter und du. ich dachte, ich hätte euch endlich wiedergefunden." "Wir konnten nicht bleiben, dass musst du verstehen. Es war zu gefährlich. Zu gefährlich für deine Mutter, für mich und auch zu gefährlich für dich. Wir dachten du wirst sterben. deshalb sind wir das Risiko eingegangen. Aber als es dir besser ging, da mussten wir wieder untertauchen." So etwas habe ich mir schon immer gedacht und diese Worte aus dem Mund meines Vaters zu hören, macht es leichter den Schmerz des damaligen Verlustes zu überwinden.
"Wo ist Mutter, padre? Und was machst du wieder hier in SimCity?" "Ich weiß nicht, wo deine Mutter ist. Ich habe sie seit damals im Krankenhaus nicht mehr gesehen, genau so wie du, vermute ich. Und die Situation für mich hat sich entspannt. Für mich interessiert man sich nicht mehr, es ist zu lange her, man hat mich vergessen. Und hier in SimCity wollte ich die Geschäfte wieder aufnehmen. Aber es ist nicht so einfach. Und deshalb bin ich hier, Arek. Ich brauche deine Hilfe."
Mein Vater erklärt mir die ganze Situation. "Arek, ich brauche deine Hilfe. Mein Geschäft waren die Drogen, nicht Diebstahl. Und du, mein Sohn hast eine exzelenten Ruf in der Unterwelt, selbst nach den vielen Jahren, in denen du untätig warst. Hilf mir." Darüber muss ich nachdenken. Ich kann nicht sagen, dass seine Worte mich nicht stolz machen. Aber soll ich wieder zurück in die Unterwelt, selbst wenn es nur dieses eine Mal ist? "Ich muss das mit Darek besprechen, Padre. Von dieser Entscheidung hängt viel ab."
Mein Vater versteht das. Darek wartet bereits im Flur. "Ich habe alles mitangehört, Arek. Was willst du nun machen?" Ich überlege eine Weile bevor ich ihm antworte: "Ich glaube ich werde es machen. Er ist mein Vater. Ich kann ihn nicht im Stich lassen. Aber wircklich wohl fühle ich mich nicht bei der Entscheidung."

 

1 2 3 4