Aufgabe 14

 

Na was solls. Ein Gespräch kann ja nicht schaden. Außerdem wird es mir gut tun, wenn ich mal aus dem Haus komme. Ich steige also in das Taxi, dass mich einige Kilometer weiter vor dem "Green Man" rauslässt. Und da ich nicht weiß, was ich sonst machen soll, gehe ich einfach in das Lokal hinein.
Im Inneren Erwartet mich ein verqualmter Irish Pub, in dem einige ältere Männer gemütlich bei einem Bier zusammensitzen. Ich habe mich gerade mal etwas umgesehen, als eine ältere Frau, scheinbar die Bedienung, auf mich zukommt. "Herr Rosenthal erwartet Sie bereits. Folgen Sie mir." Die Alte begleitet mich zu einem Tisch, an dem ein älterer Herr sitzt. "Margaret, das gleiche wie immer bitte. Auch für meinen Gast." Die Alte nickt und verschwindet in die Küche. "Setzen Sie sich, Herr Brodlowski", fordert er mich auf.
Ich setze mich und ein junges Mädchen bringt sofort eine Vorspeise. Herr Rosenthal beginnt zu essen, also mache ich es ihm nach. Doch ich will endlich wissen, warum ich herkommen sollte. "Ich bin Ihnen ja sehr dankbar, dass sie mir ein Taxi in die Stadt bezahlt haben, aber ich glaube nicht, dass sie nur nett mit mir essen wollten. Warum bin ich also hier?"
"Sie kommen gleich zur Sache. Das Gefällt mir Herr Brodlowski. Ein paar Gegenstände, an denen mir sehr viel liegt, befinden sich zur Zeit auserhalb meiner Reichweite. Sie sind mir "abhanden gekommen" und ich würde sie gerne wieder haben, denn sie gehören mir." Das Gespräch nimmt eine Wendung, die mir nicht ganz gefällt. "Herr Rosenthal, wenn ihnen etwas "abhanden gekommen" ist, dann sollten sie sich an die Polizei wenden." "Sie verstehen sicherlich, dass ich das nicht kann, Herr Brodlowski"
"Ja ich verstehe Sie. Sie wollen, dass ich diese Dinge für Sie "besorge"." "Exakt! Sie wurden mir als der beste Mann in ganz SimCity empfohlen. Es würde sich für Sie lohnen, dass kann ich ihnen versichern und wenn ich zufrieden bin, dann muss unsere Zusammenarbeit nicht einmalig bleiben." Dieser Mann bietet mir doch tatsächlich einen Job an. Ist das möglich? Aber leider einen Job, den ich nicht annehmen kann. "Herr Rosenthal, es tut mir leid, aber sie werden sich jemand anderen für diesen Job suchen müssen", antworte ich nach längerem Überlegen. "Ich bin raus aus dem Geschäft und ich verspühre nicht den Wunsch wieder einzusteigen."
"Ist das Ihr letztes Wort, Herr Brodlowski?" Herr Rosenthal sieht mich durchdringend an, aber mein Entschluß steht fest. "Ja, das ist es. Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht helfen kann." Herr Rosenthal steht auf und schüttelt mir die Hand. "Mir tut es auch leid. Unsere Zusammenarbeit hätte sich gelohnt. Für uns beide gelohnt. Aber ich akzeptiere ihre Endscheidung." Und damit verabschiedet er sich von mir und verlässt den Pub.
Als der Rosenthal verschwunden ist, wird mir mein ganzes Elend so richtig bewußt. Es irgendeinen Grund bin ich für jeden Job zu dämlich, nur für einen nicht, für das Gaunergeschäft. Aber ausgerechnet das kann ich nicht machen. Ich habe es Darek geschworen, aber vor allem habe ich es mir geschworen. Also bestelle ich ein Bier. Und dann noch eins, einen Wodka...und noch einen. So viel eben, bis ich mein Unglück vergessen habe.
Und irgendwann erlaubt der nette Onkel hinter der Bar, mich einfach selbst zu bedienen. Oder hab ich es mir selbst erlaubt? Er meint aber ich soll nicht so viel reden, sondern lieber trinken, davon würden die Ohren nicht so wehtun. Was er damit meint weiß ich zwar nicht aber er ist ein netter Onkel.
Doch dann geht plötzlich die Zapfanlage kaputt und alle Flaschen sind so fest zugedreht, dass der nette Onkel sie nicht mehr aufkriegt. Das sowas ausgerechnet passieren muss, wenn ich in diesem Pub bin. Ach was solls, dann kann ich eben im Tanzkäfig zeigen was ich kann.
Und dann muss ich diesen riesigen Stier bezwingen. Sonst rennt er noch den netten Onkel um und dann kann er die Zapfanlage nicht reparieren.
Doch dann werde ich ein bischen müde. Also setze ich mich in eine Ecke um meine Augen auszuruhen. Nur einen kleinen Moment. Als ich sie aber wieder aufmache stelle ich fesst, dass ich für ein paar Stündchen eingenickt bin. Und mir wird bewusst, was für Sachen ich gerade gemacht habe. Oh Gott, ist das peinlich.
Ich hole mir noch ein Bier, um das Schwindelgefühl aus meinem Kopf zu krieg. Und dann fällt mein Blick auf ein paar Einarmige Banditen in der Ecke des Pubs. Na so ein kleines Spielchen kann ja nicht schaden. Und 100§ Wetteinsatz ist auch nicht die Welt.
Doch diese Automaten sind alle manipuliert. Ich habe es immer gewusst. Schließlich habe ich es eine Zeit lang ja selbst gemacht. Man steckt rein und rein und rein und bekommt keinen Simoleon herauß. Und nach dem 13 Versuch, hab selbst ich keine Lust mehr.
Also rufe ich ein Taxi um nach Hause zu fahren. Und an der frischen Luft, während ich auf das Taxi warte, nüchtere ich ein wenig aus. Und mir wird klar, was für eine Scheiße ich da gerade gemacht habe. Ich habe 1300§ verzockt! Das ist mehr als Darek in zwei Tagen verdient.
Als ich spät in der Nacht zuhause ankomme, wartet Darek noch auf mich. Als er mein deprimierten Gesichtausdruck sieht, kommt er besorgt auf mich zu. "Arek was ist los?". Ich kann ihm gar nicht in die Augen sehen als ich beginne zu erzählen: "Ich hab heute 'ne Menge getrunken, Darek. Und dann...Darek, ich hab richtig Scheiße gebaut. Ich habe 1300§ verspielt." Ich habe erwartet, dass Darek wütend wird, doch er scheint eher resigniert. "Da kann man nichts machen, Arek. Das Geld ist weg. Du bist ein erwachsener Mann und du musst wissen, wie du mit unserem Geld umgehst." Und dann verschwindet er ihm Haus.
"Verstehst du, was mit Darek los ist?", frage ich Fifiorella und beuge mich zu ihr hinunter. Doch sie hechelt nur vor sich hin und wedelt mit dem Schwanz. Tja, eine große Hilfe ist sie ja nicht. Immer noch verwirrt folge ich Darek ins Haus.
Als ich am Morgen danach im Garten sitze kommt Darek mit eine paar Papieren in der Hand vorbei und setzt sich zu mir. "Arek, dass sind unsere Kontoauszüge." Er gibt sie mir und ich schaue sie mir sorgfältig an. "Wie du sehen kannst, haben wir immer weniger Geld auf dem Konto. Erst der Brand bei Orion und dann im Wohnzimmer. Wir müssen ständig die Rechnungen begleichen. Und deine Spieleskapade von gestern hat uns auch nicht gut getan." Na endlich! Ich dachte Darek würde schon nie mekern. "Und dann habe ich vor ein paar Wochen, noch etwas bestellt, was nicht gerade billig war." Ich starre ihn verwundert an. Darek hat nichts von einer größeren Anschaffung erwähnt.
Mein Blick folgt seiner Kopfbewegung und da sehe ich erst, dass ein Whirl-Pool in unserem Garten steht. "Ich habe ihn bestellt, als unsere finanzielle Lage noch nicht so angeschlagen war", erklärt er mir entschuldigend. "Ich hab noch versucht, ihn wieder abzubestellen, aber da lies sich nichts machen."
"Tja, dann haben wir jetzt wohl einen Whirl-Pool", meine ich zu Darek, zieh meine Klamotten aus und steige in das warme Wasser. Darek steht einen Moment unentschloßen da, zuckt dann aber mit den Schultern, zieht sich auch aus und steigt zu mir in den Pool. "Du hast recht, Arek. Wir sollten das beste darauß machen. Wir haben zwar kaum noch Geld, aber wir werden schließlich nicht verhungern, ich hab ja noch einen Job. Und wenn doch, dann sterben wir in einem luxoriösen Whirl-Pool." Und bei den letzten Worten spritzt er mir lachend Wasser ins Gesicht und es entbrennt eine tosende Wasserschlacht.

 

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